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Die Rolle des Chief Procurement Officer: Unverzichtbar in der Unternehmensführung

by Julieta Varsano08.07.2022

Der Bereich der Beschaffung hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Es ist daher nicht überraschend, dass sich auch die Rolle des Chief Procurement Officers verändert hat. Aber wie wirkt sich dieser Wandel auf die Branche aus und wie können CPOs sicherstellen, dass sie relevant bleiben? Erfahren Sie hier mehr...

Wie hat sich die Rolle des CPO im Laufe der Zeit verändert?

Die Rolle des Chief Procurement Officers (oder Head of Procurement) hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt - sie ist nicht mehr "nur" die Anlaufstelle für die Verwaltung von Lieferanten, Verträgen und Bestellungen. Heutzutage spielt ein moderner CPO oft eine wesentliche Rolle bei der Festlegung der Geschäftsstrategie eines Unternehmens und bringt vielschichtige Fähigkeiten und Perspektiven mit ein.

Dr. Kathrin Thiesen, Leiterin der Beschaffung bei Düllberg Konzentra, stellt fest:

”Die Rolle des CPO hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt: der Fokus hat sich verlagert von reinen Kosteneinsparungen als KPI der Einkaufsorganisation hin zur elementaren Sicherstellung der Verfügbarkeit von Rohstoffen und Dienstleistungen, Risikominimierung und Aufbau einer resilienten Supply Chain.”

Die jüngsten technologischen Fortschritte machen es für CPOs zwingend erforderlich, zu lernen und sich anzupassen, damit sie die Innovation in ihren Unternehmen vorantreiben können. eProcurement-Tools sind ein großartiges Beispiel dafür - sie haben CPOs in die Lage versetzt, riesige Datenmengen effektiv zu handhaben und zu verarbeiten, was noch vor wenigen Jahren einen immensen Aufwand an Zeit und Mühe erfordert hätte. KI, maschinelles Lernen und Big-Data-Analysen sind nur einige Beispiele für neue Tools im Repertoire moderner CPOs, die Innovationen fördern möchten.

"Ein CPO oder Head of Procurement hat sich von einem bloßen Inhaber einer Back-Office-Funktion zu einem sehr proaktiven Treiber von Effizienz und Innovation gewandelt. Lange Zeit lag der Fokus nur auf Produktinnovationen, dabei vergessen die Leute, dass es so viele externe Lieferanten gibt, die mehr als nur das eine benötigte Produkt liefern können." - Nils Brauckmann, Einkaufsleiter bei Personio.

Die Pandemie in Verbindung mit Unterbrechungen der Lieferkette, Engpässen und ständig steigenden Inflationsraten ist auch an der Einkaufsbranche nicht vorbeigegangen. Neue digitale Lösungen werden immer bereitwilliger angenommen, da der Bedarf an digitaler Beschleunigung immer dringender wird. CPOs spielen daher eine Schlüsselrolle bei der längst überfälligen digitalen Transformation in ihren Unternehmen.

Was macht einen guten Chief Procurement Officer aus?

Ein CPO muss heute zahlreiche Aufgaben erfüllen, aber eines zeichnet einen guten CPO aus: ein tiefgreifendes Verständnis des Geschäfts, der praktischen Prioritäten des Unternehmens und wie alles ineinander greift.

"Eine gute Führungskraft im Beschaffungswesen versteht nicht nur die Zahlen, die sie liefern soll, sondern auch die geschäftlichen Anforderungen, und sie ist in der Lage, beides gleichermaßen zu managen. Ein Schlüsselelement ist die Unterscheidung zwischen "nice-to-haves" und dem Erkennen, wann sich eine Gelegenheit wirklich auszahlt. Dies gemeinsam mit allen Beteiligten zu managen, macht einen guten CPO aus". - Nils Brauckmann, Einkaufsleiter bei Personio.

Beschaffungsleiter sind heute erfahrene Strategen, die in der Lage sind, auf Grundlage eines tiefen Verständnisses des Geschäftsumfelds, in dem sie tätig sind, und der aufkommenden Beschaffungstrends Prioritäten zu setzen. Diese Fähigkeit kann oft der entscheidende Faktor sein, der einen CPO auf die nächste Stufe hebt.

"Ein erfolgreicher CPO ist in der Lage, die richtigen Verbindungen herzustellen, Beziehungen zu pflegen und nicht nur das Endergebnis zu verwalten, sondern auch zum Wachstum beizutragen." - Nils Brauckmann, Einkaufsleiter bei Personio

Schließlich müssen CPOs heute ihre Teams führen und unterstützen, auch in schwierigen Zeiten. Wie Dr. Kathrin Thiesen, Leiterin der Beschaffung bei Düllberg Konzentra, es treffend formuliert:

“Ein guter CPO ist wie ein "Kapitän auf stürmischer See": er behält den Überblick, gibt die Richtung und das Ziel vor und ist in der Lage, auch in schwierigen Zeiten seine/ihre "Mannschaft" zu motivieren”

Wie man als CPO relevant bleibt

Wie können CPOs ihre Karriere zukunftssicher gestalten und sicherstellen, dass sie relevant bleiben und den Anschluss nicht verlieren? Die Antwort ist einfach:

"Ähnlich wie jeder andere Mitarbeiter oder jede andere Funktion, indem man Werte vermittelt und schafft. Der große Unterschied in der Beschaffung ist, dass man lernen muss, den Erfolg anderer zu schätzen und zu fördern. Wenn andere Teams die Rolle, die Sie für ihren Erfolg innehaben, erkennen und zu schätzen wissen und Sie nicht nur als eine weitere Hürde betrachten, durch die man springen muss, werden Sie keine Probleme haben, relevant zu bleiben.” - Nils Brauckmann, Einkaufsleiter bei Personio

CPOs bieten den größten Wert als "Konnektoren" und Förderer - sie stehen im Zentrum eines komplexen, miteinander verbundenen Netzwerks von Lieferanten, Kunden, Mitarbeitern und anderen Interessengruppen. Um relevant zu bleiben, müssen CPOs ihre Organisation über den Wert ihrer Abteilung aufklären, da die Beschaffung für viele oft als "Black Box" angesehen wird.

“Der CPO hat die Aufgabe, das Image des Einkaufs innerhalb des Unternehmens zu optimieren, indem er den Wertbeitrag und die Wichtigkeit des Einkaufs hervorhebt, nach dem Motto "tu Gutes und rede darüber" - Dr. Kathrin Thiesen, Leiterin der Beschaffung bei Düllberg Konzentra

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft. Da sich die Beschaffungsbranche ständig verändert, müssen CPOs flexibel bleiben und sich ständig weiterbilden, z. B. um neue Vorschriften wie das Lieferkettengesetz zu verstehen und anzuwenden. Der Aufbau auf vorhandenem Wissen und die Erweiterung ihrer Fähigkeiten ist oft der Wettbewerbsvorteil, den viele CPOs brauchen, um relevant zu bleiben.

Die Zukunft der CPO-Rolle

Die Einkaufslandschaft ist in ständigem Wandel und dies wird letztendlich auch zu einer Weiterentwicklung der Rolle von CPOs in der Zukunft führen. Während Technologie und Innovation die Beschaffungsteams mit den Tools ausstatten, die sie benötigen, um effizienter zu arbeiten, wird die Beschaffung weiterhin menschliche Interaktion für strategische Entscheidungen erfordern.

"Viele Leute denken, dass die Zukunft der Beschaffung sehr technisch und abstrakt ist. Ich stimme dem zu und widerspreche ihm zugleich. Mit all diesen Tools auf dem Markt haben wir eine Menge Macht in unseren Händen. Am Ende des Tages ist die Beschaffung immer noch ein Geschäft, das menschliche Beziehungen genauso benötigt wie alles andere." - Nils Brauckmann, Einkaufsleiter bei Personio

Doch was sind die wichtigsten Trends, die die Zukunft der CPO-Rolle beeinflussen werden?

Innovation und digitale Transformation

Die Lieferkette hat sich von einem linearen Prozess zu einem zusammenhängenden Netzwerk von Systemen entwickelt, das sich ständig wandelt. Innovation und Digitalisierung sind die treibenden Kräfte dieses Wandels.

"In der Zukunft wird die Aufgabe des CPO darin bestehen, ein Team von datengesteuerten Projektmanagern zu leiten und den Druck zu spüren, ständig innovativ zu sein, um mit der Masse der einströmenden Informationen Schritt zu halten." - Nils Brauckmann, Einkaufsleiter bei Personio

Immer mehr CPOs stehen an der Spitze der Digitalisierung in ihren Unternehmen, indem sie innovative Beschaffungs-, Planungs- und Analysetools implementieren. Sie sind auch diejenigen, die andere Teile des Unternehmens in die Lage versetzen, den Wandel voranzutreiben und den Status quo durch die Ausweitung digitaler Lösungen zu verändern.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit im Bereich der Beschaffung ist zu einem wichtigen Thema geworden. Immer mehr Unternehmen befassen sich mit dem ökologischen Fußabdruck und den sozialen Auswirkungen ihrer Lieferketten, da die Erwartungen der Verbraucher steigen.

Das Ergebnis? Nachhaltigkeit im Beschaffungswesen wird nun als strategische Initiative eingestuft, die sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens sehr präsent ist. Die treibende Kraft dieser Initiative wird höchstwahrscheinlich ein CPO sein, in dessen Verantwortung die Bereiche Lieferkette, Beschaffung und Nachhaltigkeit fallen.

Risiko- und Krisenmanagement

Während der Pandemie und den berüchtigten Unterbrechungen der Lieferkette standen viele CPOs im Mittelpunkt von Risikomanagement-Kampagnen. Sie mussten ihre Unternehmen durch ein dynamisches Geschäfts- und Wirtschaftsumfeld führen und eine krisensichere Lieferkette aufbauen. Dies wird wahrscheinlich auch in Zukunft der Fall sein und erfordert, dass CPOs die Fähigkeit ihrer Organisation stärken, agil und widerstandsfähig gegenüber unvorhersehbaren Marktbedingungen zu sein.

“Die Wichtigkeit des CPO wird bleiben oder sogar noch steigen: die aktuellen globalen Krisen müssen durch den Einkauf gut gemanagt werden - nur wenn dies gelingt, wird ein Unternehmen überleben. Ein guter CPO und sein/ihr Team wird das "Zünglein an der Waage" im Wettbewerb um Rohstoffe und Ressourcen.” - Dr. Kathrin Thiesen, Leiterin der Beschaffung bei Düllberg Konzentra

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Rolle des Chief Procurement Officers zweifelsohne weiterentwickelt hat und aus der Unternehmensführung nicht mehr wegzudenken ist. Dieser Trend wird sich wahrscheinlich auch in Zukunft fortsetzen, wobei die strategische Bedeutung des Beschaffungsteams zunehmen wird. CPOs, die relevant bleiben und die Nase vorn haben wollen, müssen der Digitalisierung und der Innovation Priorität einräumen und so ihre organisatorische Fähigkeit zur Agilität in schwierigen Zeiten erhöhen.

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